01.12.2016

Convention 101 - Teil 1: Warum als Zeichner/Künstler überhaupt ausstellen?

Ein wichtiger Aspekt dieser Seite ist, die Möglichkeit wertvolle Tipps zu geben, die wir, also die Apokalyptischen Zeichner, über die Jahre zusammen getragen haben.

Eine Frage ist aber bis heute eher im Verborgenen geblieben und auch unbeantwortet; das Warum!
Warum gehen wir auf Conventions oder Messen um unsere Bilder zu zeigen?

Nun, heute möchte ich einige Gründe aufzeigen, welche dafür sprechen und ich denke, das ich damit den meisten, sowohl aus unserer Gruppe als auch den Lesern, einige Übereinstimmungen entlocken werde:

  • Es ist genau das richtige Publikum, man hat einen gemeinsamen Nenner und kommt dadurch leichter ins Gespräch
  • Als Künstler lernt man dort vor Ort seine Preise und Werte zu definieren
  • Im Internet geht man ohnehin unter oder wird nur bedingt wahr genommen, auf Messen hat man einen direkteren Bezug zur Person und deren Arbeit
  • Auf Messen werden Details besser wahrgenommen (z.B. bei Bildern) die im Internet untergehen 
  • Es ist eine gute Möglichkeit mit der eigenen Arbeit Geld zu verdienen 
  • Es ist eine sehr gute Möglichkeit mit neuen prospektiven Kunden in Kontakt zu kommen (für Aufträge)
  • Man kann offline auch Online-Kampagnen bewerben (Kickstarter, etc.)
  • Es fördert die Wahrnehmung als Marke, Organisation und hilft, diese zu etablieren
  • Man bekommt direktes Feedback und kann dieses wieder in neue Arbeiten stecken
  • Man benötigt keinen Mittelmann oder Galeristen, der Mitverdient und künstlich die Preise in die Höhe treibt 
  • Der Point-of-sale / Vis-a-vis schafft immer mehr Vertrauen als Angebote im Internet einzustellen, von denen man sich nicht augenscheinlich überzeugen kann
  • Es macht einfach Spass 
  • Es macht süchtig ;) 

Diese Gründe kann ich persönlich ALLE unterstreichen. Und es gibt sogar mehr; die Messeauftritte sind schon fast obligatorisch. Der Grund ist, daß wir Künstler mehr oder minder in einem Vakuum neue Arbeiten erschaffen.

Virtuelle Plattformen erleichtern zwar prinzipiell das Alleinsein. Kann aber ebenso Prokrastination fördern. Es gibt auch Künstler, die das Alleinsein nicht aushalten und in einem gemeinsamen Studio oder Atelier versuchen produktiv zu sein. Aber auch dieser Illusion zum Trotz; man wird feststellen, das man nur alleine im „flow“ sein kann und wenn das der Fall ist, benötigt man ohnehin niemanden um sich herum.

Jedenfalls kann man sich von virtuellen Plattformen nicht ernähren, d.h. weder von den Bauchpinseleien, noch von mageren Provisionen aus merchandising Portalen wie zazzle, society6, etc.

Was bleibt ist dann lediglich der Gang in eine Galerie, bzw. viele, damit man die eine Richtige findet, die einen als Künstler feiert und mit 5stelligen Beträgen überhäuft.
Alternativ bleibt der Biss in den sauren Apfel, aka Realität, und damit ist gemeint sich in Eigenregie - wie auch immer - der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Man geht einfach dahin, wo die Arbeit geschätzt wird und wo das Interesse auf geballte Kaufkraft trifft. 

Klingt so logisch wie einfach.

Ist es auch.

Thema Zielgruppe:
Es kann zwischen 2-10 Jahre dauern bis man die richtige Zielgruppe gefunden hat. Aber solange kann es auch dauern eine gute Galerie oder einen Repräsentanten zu finden.

Der Schritt nach aussen ist also vergleichbar notwendig wie das Atmen. Die kreative Arbeit ist das Einatmen und der Messeauftritt ist das Ausatmen.

Thema Feedback:
Man könnte jetzt meinen das Feedback auf einer Convention ist besser als das auf Internetportalen der Fall wäre. Irrtum; es ist anders. Was man bekommt, kommt durch die schiere Masse der Besucher und ist vergleichbar mit den Statistiken bei deviantArt, nur das hier „favourites“ oder „Kommentare“ in Währung gerechnet wird. Und das was im Internet super ankommt, verkauft sich auf einer Messe z.B. überhaupt nicht. D.h. man lebt in zwei Welten und muss das Feedback dementsprechend zuordnen. Jemand, der also alles macht um auf facebook oder Instagram likes zu erhalten, kann auf einer Convention derbe enttäuscht werden.
Was hingegen möglich ist; auf Cons andere Künstler kennen zu lernen und einen gemeinsamen „Inner Circle“ aufzubauen, in dem man sich gegenseitig faires aber konstruktives Feedback gibt. Das, zusammen mit dem Feedback der Menge, ergibt eine enorme Bereicherung.

Thema Kundenkontakt:

Es ist auch extrem komfortabel von Kunden angesprochen zu werden. Die Verhandlungsgrundlage ist ungleich besser, wenn man sich mit einem Stand präsentiert als z.B. nur mit einem Zeichnertisch und ein paar Postern an einer Wand. Ich kann jetzt nur von eigenen Erfahrungen sprechen und muss sagen, daß ich bisher nur großartige Kunden über Messeauftritte kennen gelernt habe, was wiederum für einen authentischen Messeauftritt spricht. (Dazu auch mehr in einem kommenden Post) 

Das war es erst mal zum 101 Artikel Nummer #1.
Beim nächsten Mal geht es um das Wörtchen „Was“.

Wenn ihr Fragen habt, schreibt doch einfach einen Kommentar, dann werden wir das in kommenden Blog-posts einbinden.

Danke fürs Lesen und empfehlt uns weiter oder kommt auf einer der kommenden Conventions mal zum Plaudern vorbei (Siehe Con Kalender im Footer).

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